40 Teilnehmer:innen im Rahmen der IVFP Online-Umfrage 2023
Die Frage nach Nachhaltigkeit in der Geldanlage gewinnt zunehmend Bedeutung in einer Welt, die sich mit Umweltproblemen, sozialen Ungerechtigkeiten und wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sieht.
67,5%
der befragten Genossenschaftsbanken geben an, dass das Kundeninteresse an nachhaltigen Geldanlagen in den letzten beiden Jahren gestiegen ist. Nachhaltigkeit spricht besonders Kunden bis 50 Jahre an, während Kunden über 50 Jahren eher weniger Interesse für dieses Thema zeigen.
Die Hauptmotive für Kunden in Nachhaltige Geldanlagen zu investieren
Der Umweltschutzgedanke ist dabei mit 74,3% zusammen mit sozialer Verantwortung (71,4%) das Hauptmotiv. Auch Ethische Überlegungen (40%) spielen eine Rolle. Die Wahrnehmung, mit Nachhaltigen Geldanlagen langfristig eine attraktive Rendite zu erwirtschaften ist mit 22,9%, weniger ausgeprägt. Keine Rolle spielt hingegen der Aspekt der Risikodiversifikation (5,7%).
Bei der der Frage, wie argumentationssicher deren Berater für die Beratung im Bereich nachhaltiger Geldanlagen sind, ist man bei den befragten Finanzinstituten überwiegend von einer hohen Qualifizierungsquote der eigenen Berater überzeugt. Lediglich 8,6% geben an, dass die eigenen Berater „Wenig qualifiziert“ sind.
Dennoch geben nur 31,4% der befragten Institute an, mindestens jährliche Schulungen anzubieten. Der überwiegende Teil (54,3%)
gibt an die Schulungen unregelmäßig und anlassbezogen durchzuführen.
Bei vertriebsorientierten Schulungen zeigt sich ein ähnliches Bild.
Der Anteil der anlassbezogenen Schulungen in diesem Bereich steigt auf 64,8%, dafür nimmt der Anteil regelmäßiger, mindestens jährlich stattfindender Schulungen ab und beträgt nur noch 23,5%.
Schulungen werden überwiegend in Form kurzer Webinare durchgeführt. 85,3% der Befragten geben an, diese Schulungsform zu nutzen. Auch Präsenz-Seminare im Umfang weniger Stunden werden von mehr als der Hälfte der befragten Genossenschaftsbanken als Schulungsform ihren jeweiligen Mitarbeitern angeboten. Mit einem knappen Drittel besitzen E-Learning (32,4%) und Training-on-the-Job (29,4%) ebenfalls eine gewisse Relevanz. Präsenz und Onlineseminare im Umfang von mindestens einem Tag finden dagegen seltener Anwendung.
Bei den gewünschten Schulungsinhalten steht der Vertriebliche Erfolg mit nachhaltigen Geldanlagen auf Platz 1. Aktuelle Nachhaltigkeitstrends und
Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen auch noch eine gewisse Relevanz.
Das Thema Regulatorik im Bereich nachhaltiger Geldanlagen scheint den befragten Finanzinstituten hingegen weniger Probleme zu bereiten.
Lediglich 30,3% sehen dieses Thema als künftiges Schulungsthema für ihre Berater.
Die von uns befragten Genossenschaftsbanken geben an, dass hauptsächlich die Zweifel an der Wirksamkeit nachhaltiger Geldanlagen ursächlich dafür sind, dass nachhaltige Geldanlagen noch nicht weiterverbreitet sind (68,6%).
Als zweiter wichtiger Grund wird das Gefühl auf Rendite verzichten zu müssen genannt (62,9%). Darüber hinaus gibt mehr als jede zweite befragte Institution an,dass Kunden kein Interesse an derartigen Finanzprodukten haben (51,4%).
Bei letzterem Punkt könnte auch das berühmte Henne-Ei-Problem vorliegen denn laut der Studie von (Klein, Dumrose, & Eckert, 2023*) gaben Kunden an, zu diesem Thema nicht ausreichend, bzw. gar nicht beraten worden zu sein.
Fazit
Aus unserer Sicht kann den genannten Barrieren mit zielgerichteten Schulungsformaten, die auch vertriebliche Aspekte einschließen, begegnet werden.Bei den verschiedenen Formen der nachhaltigen Geldanlage handelt es sich um spezielle Finanzprodukte die sowohl in der Kundenansprache, als auch im Verkaufsgespräch höhere Anforderungen stellen, als konventionelle Finanzprodukte.
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