Altenstadt/WN, August 2020 – Jeder dritte Euro, der 2019 in Europa in Investmentfonds angelegt wurde, landete in einem Produkt, das sich dem Thema Nachhaltigkeit widmet. „Das wachsende Interesse an nachhaltigen Kapitalanlagen zeigt, dass Nachhaltigkeit bei zahlreichen Anlegern – neben Rentabilität, Sicherheit und Liquidität – zur vierten Entscheidungsdimension avanciert“, meint Martin Leibner, Fondspolicen-Experte des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). Dies hat auch die EU erkannt und die Einführung eines einheitlichen Klassifikationssystems für ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten (sog. Taxonomie) beschlossen. Die einheitliche Klassifizierung soll Transparenz über den Nachhaltigkeitsgrad von Unternehmen und Finanzprodukten schaffen und der Marktfragmentierung entgegenwirken.
Betroffen von der Taxonomie-Verordnung ist auch die Versicherungsbranche, denen neue nachhaltige Informationspflichten auferlegt werden. Des Weiteren werden Vermittler künftig bei der Beratung auch Nachhaltigkeitspräferenzen der Kunden berücksichtigen müssen. „Die Übergangszeit, bis zur Umsetzung der Verordnung, sollten die Versicherer daher nutzen, um sich zum einen mit ihren Produkten entsprechend zu positionieren und zum anderen ihren Beratern Tools an die Hand zu geben, die die Anlegerprofilierung um den Aspekt der Nachhaltigkeit erweitert“, empfiehlt Martin Leibner. Dabei könnte das IVFP wertvolle Unterstützung liefern, da es in der Vergangenheit beim Thema Anlegerprofilierung und der Umsetzung von IDD einigen Versicherern beratend zur Seite gestanden ist.
Ziel des Fondspolicen-Nachhaltigkeits-Rating des IVFP ist es, den Beratern und Kunden eine erste Übersicht zu verschaffen, welche Versicherer sich dem Thema Nachhaltigkeit widmen und ggf. ein passendes Vorsorgeprodukt im Angebot haben. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf Fondspolicen und deren Fondssortimenten. Das Rating ist sozusagen als Ausgangspunkt für eine persönliche Recherche zu interpretieren und ergänzt die Produktratings des IVFP. Bei der Analyse wurden die Anleger in zwei Gruppen unterteilt. Beide Gruppen haben unterschiedliche Anforderungen an das Fondsangebot hinsichtlich der Bedürfnisse eines aktiven als auch eines komfortorientierten Anlegers. Der aktive Kunde möchte beim Investieren aktiv mitentscheiden. Für ihn eignen sich eher Aktien- und Rentenfonds. So kann er sein Portfolio individuell zusammenstellen. Der komfortorientierte Kunde möchte beim Investieren eher wenige Entscheidungen treffen und das Zusammenstellen des Portfolios den Profis überlassen. Für ihn eignen sich eher Mischfonds oder versicherungseigene Depot-Lösungen.
Grundlage des Fondspolicen-Nachhaltigkeits-Rating sind private fondsgebundene Rentenversicherungen und deren Fondssortiment. Das IVFP hat 54 Tarife von 40 Anbietern untersucht. Die Tarife wurden hinsichtlich eines aktiven Anlegers auf 19 Kriterien und hinsichtlich eines komfortorientierten Anlegers auf 14 Kriterien hin untersucht. Untersuchungsgegenstand war zum einen die grundsätzliche Unternehmenspositionierung bezüglich dem Thema Nachhaltigkeit. Zum anderen wurde das Fondsangebot hinsichtlich Umfang und Qualität geprüft. Des Weiteren wurde ein Augenmerk auf die Transparenz und den Service gelegt. Die Tarife erhalten in beiden Gruppen eine Benotung. Eine Mischnote aus beiden Gruppen wird nicht gebildet. Tarife die im Benchmark weit überdurchschnittlich abschneiden, werden mit der Auszeichnung “Exzellent“ bewertet. Tarife die im Benchmark überdurchschnittlich abschneiden, erhalten die Auszeichnung “ Sehr Gut“.
Unter https://www.ivfp.de/fondspolicen-nachhaltigkeit/ stehen die Ergebnisse sowie weitere Informationen zum Ratingverfahren online zur Verfügung. Unter www.einfach-mehr-vorsorge.de besteht zudem die Möglichkeit, sich anhand des Tariffinders das passende Produkt ermitteln zu lassen. Weitere Informationen gibt es unter www.ivfp.de.
Vermerk: Die Fondspolicen Pangaea Life Investment-Rente und Debeka Rentenversicherung Chance verfolgen zwar einen Nachhaltigkeitsansatz, konnten aber aufgrund der Besonderheiten des Anlagekonzeptes nicht geratet werden.