Indexgebundene Rentenversicherungen (Indexpolicen) sind inzwischen aus der Produktlandschaft deutscher Lebensversicherer nicht mehr wegzudenken. Sie stellen eine sehr beliebte Produktgattung dar, wie auch eine aktuelle Umfrage des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) bestätigt: Etwa zwei Drittel aller befragten Vermittler beraten regelmäßig zu Indexpolicen. Jedoch macht das Niedrigzinsumfeld den Indexpolicen zu schaffen, denn die Überschussbeteiligung der Versicherer spielt nach wie vor die entscheidende Rolle für die Renditechancen dieser Produktgattung Gleichzeitig haben die gestiegenen Marktzinsen dazu geführt, dass erste Versicherungsunternehmen die Überschussbeteiligung für das Jahr 2023 erhöhen und somit die Renditechancen für Indexpolicen verbessern konnten.
Aktuell haben 16 Lebensversicherer eine indexgebundene Rentenversicherung im Angebot, wobei die HDI ihr Indexpolicenangebot ab sofort auf die bAV-Direktversicherung beschränkt. Während in den letzten Jahren einige Anbieter ihre Indextarife überarbeitet haben, gibt es im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen. Lediglich die Targo hat ihr Indexangebot um einen weltweiten Aktienindex ergänzt. Das Thema Nachhaltigkeit scheint auch bei dieser Produktgattung angekommen zu sein. So bieten inzwischen sieben Unternehmen einen grünen Index an. Einen aktuellen Überblick über die angebotenen Indexpolicen liefert nachfolgende Grafik.
Marktüberblick über die unterschiedlichen Indexmodelle (Quelle: IVFP)
Welche Renditen wurden im vergangenen Jahr erzielt?
Nach dem sehr guten Börsenjahr 2021 brachen die Börsen im Jahr 2022 aufgrund geopolitischer Krisen und einer Wende in der Fiskalpolitik deutlich ein. Dieser Einbruch bedeutete für viele Kunden/-innen, dass sie im Jahr 2022 auf Renditegutschriften verzichten mussten. Dabei spielte es kaum eine Rolle, welches Indexmodell dem jeweiligen Vertrag zugrunde liegt. Egal ob Aktien- oder Multi-Asset-Index, ob Cap- oder Quoten-Verfahren, meist gab es keine Gutschrift aus der Indexpartizipation. Im Durchschnitt betrug die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr in 2022 endete, magere ein Prozent.
Wertentwicklung des DAX in Zeitraum 2021 bis 2022
Im Jahr 2022 wiesen Indexmodelle mit reinen Aktienindizes (Ø 0,4%) meist eine höhere Performance auf als Modelle mit einem Multi-Asset-Index (Ø 1,5%). Einen Marktüberblick über die Indexrenditen (2022) finden Sie in folgender Grafik.
Marktüberblick über die tatsächlich erzielten maßgeblichen Indexrenditen, deren Indexjahr in 2022 endete (Quelle: IVFP; TG = Tarifgeneration)
Eine ausführliche Erklärung der Funktionsweise von Indexpolicen finden Sie hier.
Wie haben sich die bisherigen Renditen verteilt?
Bei der Analyse aller bisherigen Indexjahre über alle Anbieter hinweg zeigt sich, dass in etwa 50 Prozent aller Fälle eine sogenannte „Nullrunde“ erzielt wurde, d.h. der Kunde bekam keine Gutschrift aus der Indexbeteiligung. In den übrigen Fällen wurden meist Renditen zwischen 0 und 8 Prozent erzielt. In sehr wenigen Fällen (ca. 5 %) gab es Indexjahre mit einer Performance oberhalb von 10 Prozent.
Verteilung bisheriger Indexrenditen 2007 – 2022 (Quelle: IVFP)
Die Unterschiede bei der Verteilung der Indexrenditen für unterschiedliche Indexmodelle zeigt die folgende Abbildung. Cap-Modelle erzeugen im Vergleich zu Indexmodellen mit einer Partizipationsquote (Quoten-Modell) häufiger „Nullrunden“. Dafür sind diese auch in der Lage, in guten Börsenjahren höhere Renditen zu erzielen.
Verteilung bisheriger Indexrenditen 2007 – 2022 unterschieden zwischen Cap und Quoten-Modell (Quelle: IVFP)
Hier finden Sie Lösungen des IVFP zum Thema Indexpolicen: