Altenstadt/WN, November 2025
Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zählt zu den wichtigsten privaten Absicherungen überhaupt. Gleichzeitig ist sie eine der komplexesten mit teils erheblichen Unterschieden in Bedingungen, Leistungen und Preisen. Genau hier setzt das BU-Kompetenzrating des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) an.
Das BU-Kompetenzrating ist eine interaktive Analyse, bei der nichtöffentliche, sensible Daten direkt von den Gesellschaften an das IVFP geliefert werden, um eine adäquate Bewertung vornehmen zu können. Im Rating werden die Versicherer – und das gilt nach wie vor als einzigartig in der Branche – anhand von über 80 Einzelkriterien auf Herz und Nieren geprüft und bewertet.
„Gemeinsam mit unserem BU-Produkt-Rating (unter https://www.fairgleichen.net/) bietet die BU-Kompetenz Verbraucher:innen, Berater:innen und Versicherern eine verlässliche, objektive und transparente Entscheidungsgrundlage“, so Georg Goedeckemeyer, Bereichsleiter Rating.
Entwicklung und Teilnehmerzahlen
Das BU-Kompetenzrating wurde erstmals 2018 mit 10 teilnehmenden Anbietern durchgeführt.
Im Jahr 2025 nehmen erneut 10 Gesellschaften teil, allerdings mit veränderter Zusammensetzung. Einige Versicherer aus den Anfangsjahren konnten die Anforderungen des Ratings zeitlich nicht stemmen, während neue Anbieter hinzugekommen sind.
Die Zahl der interessierten Unternehmen hat sich über die Jahre nahezu verdoppelt – immer mehr Anbieter möchten sich dem Vergleich stellen, auch wenn letztlich nur zehn die Teilnahme in 2025 realisieren konnten.
Ganzheitliche Bewertung mit erweitertem Kriterienkatalog
Während das Rating 2018 noch auf 72 Einzelkriterien basierte, umfasst die aktuelle Bewertungsrunde 84 Kriterien. Die Erweiterung betrifft vor allem die Bereiche Leistungsprüfung, Transparenz und Servicequalität – also jene Punkte, die für Kund:innen im Ernstfall entscheidend sind.
Das IVFP bleibt damit seiner Linie treu, den Fokus auf Qualität und Fairness im Leistungsfall zu legen, anstatt nur Preisfaktoren zu betrachten.
Deutliche Qualitätssteigerung im Markt
Vergleicht man die Ergebnisse von 2018 mit 2025, zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Qualität über alle Teilbereiche hinweg.
Besonders bemerkenswert ist die Verbesserung im Teilbereich Leistungsprüfung:
- Die Bearbeitungsprozesse wurden beschleunigt
- Transparenz gegenüber Kund:innen erhöht
- und der Umgang mit Teilzeitbeschäftigten deutlich verbessert
Auch organisatorisch haben viele Versicherer ihre internen Abläufe optimiert, was zu schnelleren Entscheidungen und faireren Prüfverfahren führt.
Stabilität und faire Kalkulation
Ein weiterer positiver Trend betrifft die Kalkulation der Beiträge. So bewegen sich die Tarife heute überwiegend im Marktdurchschnitt, mit tendenziell leicht sinkenden Preisen. Hauptgrund ist der gestiegene Rechnungszins – von 0,25 % auf 1 %. Zudem ist der sogenannte Brutto-Netto-Spread (also die Differenz zwischen kalkuliertem Brutto- und tatsächlichem Nettobeitrag) rückläufig – ein Zeichen für mehr Transparenz und Preistreue gegenüber den Kund:innen.
Objektivität und wissenschaftliche Methodik
Die Gesamtbewertung ergibt sich aus vier Teilbereichen – dem Geschäft und der Leistungsprüfung mit einer Gewichtung von jeweils 30 Prozent sowie der Antragsprüfung und dem Service mit jeweils 20 Prozent.
Die Teilbereiche Geschäft und Leistungsprüfung
Im Teilbereich Geschäft wird bewertet, inwieweit der Versicherer genügend Erfahrung und Bestandsgröße besitzt, ob er Stabilität bei den Beiträgen bietet und wie er seine Annahmepolitik betreibt. Hier werden Quotenabfragen wie der „Prozessquote“ oder der „Schadenquote“ auch bspw. das Vorgehen beim Ausschluss bestimmter Berufsgruppen abgefragt.
Die Aufgabe des Versicherers besteht in der Leistungsprüfung darin, berechtigte Ansprüche anzuerkennen und gegebenenfalls unberechtigte Ansprüche abzuwehren. Die Leistungsprüfung ist daher ein besonderer Teilbereich, der in der Praxis immer wieder für Zündstoff sorgt. Das IVFP durchleuchtet deshalb explizit, wie ein Anbieter im Leistungsfall vorgeht, Kund:innen informiert und unterstützt und gegebenenfalls zu einem Neustart ins Berufsleben verhilft.
Die Teilbereiche Antragsprüfung und Service
Bei der Antragsprüfung wird der aufwändige Prozess untersucht. Es wird geprüft, ob der Versicherer seine Kund:innen über ihre Rechte und Pflichten ausführlich aufklärt, wie mit Gesundheitsfragen umgegangen wird und welche Besonderheiten der Versicherer unternimmt, um sich von den Mitbewerbern zu unterscheiden.
Im Teilbereich Service werden die Anbieter daran gemessen, wie serviceorientiert und kundenfreundlich auf die individuellen Bedürfnisse des/der einzelnen Versicherten eingegangen wird. Zudem wird hier geprüft, wie der Versicherer seine Vermittler:innen unterstützt, um dem Qualitätsanspruch der Kund:innen zu genügen.
Fazit
Kompetenz sollte nicht auf eine einzelne Stelle hinter dem Komma heruntergebrochen werden – teilweise würden hier Rangfolgen entstehen, bei denen sich Anbieter nur in Nuancen unterscheiden. Wie oben erwähnt, spielt auch die individuelle Beratung eine große Rolle.
Seit seiner Einführung 2018 hat sich das BU-Kompetenzrating des IVFP zu einem zentralen Qualitätsmaßstab in der Berufsunfähigkeitsversicherung entwickelt. Mit erweiterten Bewertungskriterien, nachvollziehbarer Methodik und einer deutlich gestiegenen Produktqualität spiegelt die Ausgabe 2025 den positiven Wandel im BU-Markt wider.
Das IVFP BU-Kompetenzrating 2025 steht für Transparenz, Fairness und Fortschritt – und zeigt, dass sich Qualität in der Berufsunfähigkeitsversicherung messbar verbessern lässt.
Nachfolgende Tabelle zeigt die besten Anbieter nach Wertung und in alphabetischer Reihenfolge.
Unter https://ivfp.de/rating/ergebnisse/bu-kompetenz-2025/ stehen die Ergebnisse online zur Verfügung.

Rating Anmerkung
Die jährliche Aktualisierung der Ergebnisse gewährleistet Transparenz und Vergleichbarkeit. Die Einstufung erfolgt nach einem klaren Bewertungssystem von ‘Exzellent’ bis ‘Ungenügend’ und wird sowohl nach Bewertungsstufen als auch alphabetisch sortiert dargestellt.
Die vollständigen Bewertungen aller analysierten Anbieter sind in der Vergleichssoftware fairgleichen.net einsehbar. Im Unterschied zu einem einfachen Ranking, das lediglich eine Rangfolge abbildet, bietet das Rating eine fundierte Analyse der Stabilität und Leistungsfähigkeit der Versicherer sowie ihrer Produkte. So erhalten Marktteilnehmer eine verlässliche und unabhängige Grundlage für informierte Entscheidungen.
Gleichzeitig unterstützt das IVFP Rating die Unternehmen dabei, ihre Marktposition besser einzuschätzen und gezielte Optimierungspotenziale zu identifizieren – mit dem Ziel, die Produktqualität für Verbraucher:innen kontinuierlich zu verbessern.
Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) ist eine unabhängige und inhabergeführte Gesellschaft mit den Geschäftsbereichen Akademie, Software, Rating und Research. Im Jahr 2001 gegründet und mit Hauptsitz in Altenstadt/WN steht es unter der fachlichen Leitung von Prof. Michael Hauer, Prof. Dr. Thomas Dommermuth, Dr. Andreas Kick, Thomas Krapf und Sebastian Maischl. Es vergleicht und bewertet Produkte sowie Beratungsprozesse, bietet Finanzdienstleistern fachliche und strategische Beratung sowie eine Vielzahl an Softwarelösungen und Weiterbildungsmaßnahmen. Damit will das IVFP dazu beitragen, Vorsorge transparenter und verständlicher zu machen. Das IVFP-Team liefert bedarfsgerechte Lösungen für Marketing, Produktentwicklung, Vertrieb und Beratung. Zu seinen Kunden zählen zahlreiche namhafte Unternehmen aus der Banken- und Versicherungsbranche.
